Andalusien Reise März 2018
Alles was Motorradfahren ausmacht findet man in Andalusien. Die BMW F800GS stand vollgetankt bei HispaniaTours in Malaga bereit. Der bestellte und montierte Halter für das TomTom Rider war dran - Navi draufgesteckt und es kann los gehen. Ein Stück Autobahn Richtung Almeria. Auf der N340 rollen wir gegen Osten. In den nächsten Tagen sind die Wetterprognosen sehr unterschiedlich, so dass im Wesentlichen der Wetterforecast unsere Routenplanung bestimmt. Rechts das Mittelmeer, links die Bergwelt der Sierra Nevada. Angenehme 15 Grad, bewölkt, aber trocken. Unsere erstes Hotel am frühen Abend in Adra-LaCurva " La Curva" hat ein DZ frei (40€). Die BMWs stehen sicher auf dem hoteleigenen Parkplatz. Der Wind dreht zwischenzeitlich mächtig auf. Nachts klappern die Fenster. Das Abendessen schont die Urlaubskasse. Es werden nur 10€ pro Person aufgerufen. Reklamation vergeblich. Die Flasche Rioja wäre bereits dabei. Selbstredend auch der obligatorische Cafe Solo. Am Morgen ein spanisches "schmales" Frühstück an der Hotelbar. Klare Hotel Empfehlung. Kein SchickiMicki. Viele Einheimische.
Der Empfehlung der Verleihers folgend übernachten wir am Tag 2 in Bacarez im Hotel "Los Fuentes". Der Weg hierher führt uns über unzählige Kurven in Höhen bis ca. 2000m ü. NN. Mit jedem Höhenmeter geht die Temperatur nach unten. Überall blühen rosa Mandelbäume. Traumhaft. Sonne und Wind bei 6 Grad. Heizgriffe sind eine tolle Erfindung ! Wir sind die einzigen Gäste im Hotel. Am Abend werden wir lecker bekocht. Heute gab es Kanninchen. Eine Flasche Roten dazu, warum nicht ? Wir müssen ja nicht mehr fahren. Das familiengeführte Hotel war ein prima Tip. Nicht nur weil die Flasche Rotwein lediglich 5€ kostet.
Der Tag 3 beginnt, wie jeden Morgen, mit einem Blick aus dem Fenster: Trocken, aber kalt in den Bergen. Der Wind bläst uns fast den Helm vom Kopf. Das Thermometer fällt erstmals in den Minusbereich. Leicht frostige Straßen lassen uns vorsichtig fahren. Aber auch in Andalusien gibt ein Räumfahrzeuge. Ein solches kommt uns salzstreuend entgegen. Verkehr gibt es in den Bergen keinen, nicht nur hier in den frostigen Höhen. Dafür einen sehenswerten, unvergleichlichen Weitblick. Grandios. Wetterbedingt steuern wir Granada an. Unser einziges vorgebuchts Hotel "Alixares" erreichen wir gearde noch trocken (DZ65€). Kaum stehen die Bikes in der hoteleigenen Tiefgarage (2€ pro Moped wären noch günstig, sagt man uns später), prasselt ein Regenschauer nieder. Darauf erst mal ein Stiefelbier an der Hotelbar. Die Alhambra ist fußläufig von hier problemlos zu erreichen. Aber der Besuch dort wird auf ein ander Mal verschoben ( Vorbuchung unbedingt notwendig ). Mit Regenschirm ( ein must have beim Mopedfahren ) ausgestattet gehen wir die Stufen hinunter zur Altstadt, bis uns der Hunger in eine kleine Tapasbar treibt, die etwas abseits in einer kleinen Gasse liegt. Volltreffer: Zu jedem Glas Rotwein bringt der Kellner ein Tapas. Tolle Sache. Es blieb nicht nur bei einem Tapas :-)
Tag 4: Dunkle Wolken hängen tief am Himmel. Noch regnet es nicht. Alle WetterApps auf dem Smartphone versprechen nichts Gutes. Wir fahren nach "hellem Himmel". Bis dann am Mittag doch Dauerregen einsetzt. Auch nach einem zweiten Kaffee in einer Bar wird es nicht besser. Regenkombi raus - und weiter gehts. Die nächsten 100km bis Antequera ziehen sich. Sicht null - Dafür Temperaturen im Plusbereich - immerhin. Das Hotel "Toril" nimmt uns für zwei Tage auf (DZ38€). Ein sehr, sehr, sehr einfaches Hotel mit ebenso einfachem Frühstück(5€). Die Heizung wurde wohl nicht in Andalusien erfunden. Im Inneren des Hotels nahezu die gleichen Temperaturen wie draußen. Schon beim Frühstück sind die Tassen kalt. Aber der Parkplatz für die Mopeds befindet sich direkt vorm Hotel, die Stadt läßt sich bequem zu Fuß erkunden. Mit der Bimmelbahn machen wir auf Touri. Sightseeing ist angesagt.
Am nächsten Tag wird das Wetter nur etwas besser, so dass die Fahrt über das Torcal Gebirge im Nebel stattfindet. Besichtigung fällt aus. Aber Richtung Malaga an der Küste ist es etwas heller. Ein Kaffee in der MIttagssonne läßt uns wieder auftauen.
Am Tag 5 checken wir im "Toril" aus und orientieren uns erneut Richtung Küste in der Hoffnung auf angenehmere Temperaturen und besseres Wetter. Unsere Hoffnung wird erhört - das Motorradfahren ist ein Traum. Kurve an Kurve auf einsamen Straßen - das Meer am Horizont, die schneeebedeckten Berge der Sierra Nevada im Rückspiegel. Der Wind bläst immer noch heftig und läßt uns die 6 Grad deutlich kälter vorkommen. Am frühen Abend erreichen wir Meereshöhe und Maro, kurz von Nerja, das Hotel "Playa Maro" an der gleichnamigen Bucht, die über eine schmale, steile Straße zu erreichen ist. Das sehr geräumige Zimmer ist ideal (DZ50€). Frühstück gibts es für 2,50€ - prima Sache. Da uns am Mittag das Menu del Dia (9€) mit drei Gängen fast überfordert hat, reicht uns am Abend eine Jamon Iberico Platte. Ein paar Oliven dazu und einen obligatorischen Rioja - und gut ist.
In den Sierra Malaga Bergen verbringen wir den ganzen Tag mit Fahren und Staunen. Noch vor der Motorradrückgabe kurz vor Malaga, lassen wir die Tour in einer Strandbar in der Sonne ausklingen.
Die Abgabe der Bikes ging genau so flott wie die Übernahme eine Woche zuvor. Einen Kaffe gabs auch noch gratis. Nach dem Umpacken des Gepäcks fahren wir mit dem Taxi zum Airport Hotel und am nächsten Tag mit dem Flieger wieder ins Badische. Winterliche Temperaturen erwarten uns auch daheim Mitte März.
Fazit: Alles was Motorradfahren ausmacht: Andalusien - Wir kommen wieder
( Fahrstrecke ca. 1600km )